Die erneute Nutzung von fünf Schulsporthallen als Notunterkünfte ist kein gutes Signal an den Hamburger Sport.

Hallenboden mit Markierung

Nach Mitteilung der Sozialbehörde von Mittwoch dieser Woche werden die folgenden Dreifeldhallen in Hamburg kurzfristig erneut als Notunterkünfte für Geflüchtete genutzt:

  • Budapester Str. 58 – HH-Mitte
  • Tessenowweg 3 – HH-Nord
  • Ladenbeker Furtweg 159 – Bergedorf
  • Museumstraße 19 – Altona
  • Dratelnstraße 26 – HH-Mitte

Während der Flüchtlingssituation 2015/16 hatte die Freie und Hansestadt weitestgehend davon abgesehen, Sporthallen als Notunterkünfte zu nutzen.

Nachdem im März diesen Jahres bereits fünf Sporthallen als Notunterkunft eingerichtet wurden, ist nun die erneute Nutzung kritisch zu bewerten. Sporthallen sind Integrationsräume und sollten nicht dauerhaft für anderweitige Nutzungen vorgehalten werden.

Des Weiteren werden aktuell alle betroffenen Hallen in den Sommerferien durch Sportvereine genutzt und müssen nun kurzfristig geräumt werden. Drei der Hallen sind sogar sogenannte „Pilotstandorte für die erweiterte Feriennutzung“ und somit auf Beschluss der Bürgerschaft (Drs. 22/343) regelhaft in den Sommerferien für Sportvereine geöffnet.

Nach den Hamburger Sommerferien sind auch diese Sporthallen im Rahmen der sogenannten Mitbenutzung ab 17 Uhr an Sportvereine vergeben. An den Wochenenden findet dort in der Regel der Spiel- und Wettkampfbetrieb statt.

Unabhängig von dieser Frage gilt weiterhin die Solidarität des Hamburger Sports allen geflüchteten Menschen gegenüber, für die sich viele Sportvereine seit Monaten engagieren. Hierfür ist die Nutzung von Schulsporthallen unerlässlich.

„Für die absolute Notsituation der Stadt im Februar und März diesen Jahres hatten wir Verständnis. Warum nach mehreren Monaten jetzt eine kurzfristige Nutzung der Sporthallen erneut notwendig wird, erschließt sich dagegen nicht. Insbesondere weil diese Hallen von der Stadt für die Feriennutzung eingeplant sind. Hier bedarf es zukünftig einer besseren Koordination der unterschiedlichen Behörden besonders mit den bezirklichen Sportreferaten“, so HSB-Vorstandsvorsitzender Daniel Knoblich.