Der Hamburger Sport trauert um Dr. Friedel Gütt, der im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Friedel Gütt

Nach seinem Jura-Studium trat Dr. Gütt 1963 in den Hamburger Staatsdienst ein. Ab 1966 war er Regierungsdirektor in der Senatskanzlei, ab 1971 Senatsdirektor in der Wirtschaftsbehörde. 1976 wurde er Staatsrat in der Arbeits-, Sozial- und Gesundheitsbehörde. 1982 schied er auf eigenen Wunsch aus und wechselte als Vorstandsmitglied zur Bavaria St. Pauli Brauerei, 1992 wurde er pensioniert.

Mit Dr. Friedel Gütt verliert der Hamburger Sport den prägenden Funktionär der achtziger und neunziger Jahre.

  • 1981 - 1996 HSB-Präsident des Hamburger Sportbundes (HSB)
  • 1991 - 1996 Doppelfunktion als HSB-Präsident und an der Spitze des Hamburger Fußball-Verbands
  • 1986 - 1990 Schatzmeister des geschäftsführenden Präsidiums des Deutschen Sportbundes
  • 1986 - 1989 und 1992 - 2001 Mitglied des DFB-Vorstandes
  • Seit 1996 HSB-Ehrenpräsident und darüber hinaus Ehrenmitglied bei der Hamburger Turnerschaft von 1816, der Wandsbeker Schützengilde und dem Hamburger Handball-Verband.


Seine Amtszeit ist mit vielen Meilensteinen der jüngeren Sportgeschichte Hamburgs verbunden. 1983 konnte er verhindern, dass die Stadt das Verfahren der Bewilligung und Verwendung von Toto-Lotto-Mittel dahingehend veränderte, die Mittel wie bisher nicht pauschal, sondern zweck- und projektbezogen zu vergeben. Er erreichte 1984 den wichtigen Verhandlungserfolg für die Sportselbstverwaltung, die Festschreibung der Gewinnbeteiligung von 15 Prozent an allen staatlichen Wettspielen zu sichern. Zwischen 1983 und 1994 konnte er mehrmalige Versuche, Benutzungsgebühren für staatliche Sportanlagen einzuführen, abwenden. Im Jahre 1993 wurde auf seine Initiative hin die Kooperation Schule und Verein ins Leben gerufen.

HSB-Vorstand Ralph Lehnert: „Der HSB und der gesamte Hamburger Sport haben Friedel Gütt viel zu verdanken. Er war ein durchsetzungsstarker HSB-Präsident, der unseren Verband viele Jahre geführt hat. Seine exzellenten Kontakte in die Hamburger Politik und zur Presse wusste er im Sinne des organisierten Sports zu nutzen. Er fühlte sich den Sportlerinnen und Sportlern und den ehrenamtlich Engagierten aus eigener Erfahrung eng verbunden. Ihr Wirken zu unterstützen, war seine Motivation und sein Antrieb.“

HSB- Präsident Dr. Mantell: „Friedel Gütt hat sich um den Hamburger Sport verdient gemacht. Er war für viele Jahre unser Spitzenfunktionär, der auf Augenhöhe mit dem Senat verhandelt und für den Sport wichtige Vereinbarungen erreicht hat. Er war das Gesicht des Hamburger Sports. In tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied und verbeugen uns vor der ehrenamtlichen Lebensleistung, die in der jüngeren Geschichte des Hamburger Sports beispiellos ist. Wir werden ihn in ehrendem Andenken behalten und sprechen seinen Angehörigen unser aufrichtiges Beileid aus.“