Es ist eine schöne und wichtige Tradition: Schon zum 14. Mal wurden heute in Hamburg die Silbernen Sterne des Sports, der „Oscar des Breitensports“, verliehen.
Die Volksbank Raiffeisenbank eG (VReG) und der Hamburger Sportbund (HBS) zeichneten im Haus des Sports Hamburger Vereine für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement aus.
Über einen Stern in Silber und Siegprämien in Höhe von insgesamt 7.000 Euro freuen sich die Tanzbrücke Hamburg e.V., der Sportverein Nettelnburg Allermöhe 1930 e.V. (SVNA) und der Eimsbütteler Turnverband e.V. (ETV).
Die Laudationes auf die Gewinner hielten Philipp Maschmann, Leiter Marketing der VReG, HSB-Vorstand Daniel Knoblich und Sabine Illing, Landes-Seniorenbeirat Hamburg.
"Ohne das Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft um so vieles ärmer. Eine besonders wichtige Rolle übernehmen dabei auf vielfältige Weise unsere Sportvereine. Sie sind eine Bereicherung für uns alle. Deshalb ist es uns seit vielen Jahren eine große Freude, die im Alltag oft unsichtbar und im Hintergrund so wertvoll wirkenden Menschen im Rahmen dieses Wettbewerbs in den Mittelpunkt zu rücken und ihre Leistungen zu würdigen, die ebenso oft über das rein sportliche hinausgehen.", erklärt Philipp Maschmann, warum die VReG sich einbringt.
Die Jury, bestehend aus Philipp Maschmann, Britta Kehrhahn vom NDR, Katharina von Kodolitsch, HSB-Präsidentin, HSB-Trainer des Jahres Olaf Schmidt, Unternehmer Stefan Orth und Cornelia Schmidt-Hoffmann, Leiterin des Bezirksamts Bergedorf, hatte alle eingereichten Projekte überprüft und bewertet. Die Siegervereine haben die fachkundige Jury mit herausragenden Initiativen überzeugt, die neben der sportlichen Leistung vor allem das soziale Engagement in den Fokus ihrer Vereinsarbeit stellen.
Tanzbrücke Hamburg e.V. (1. Platz, Großer Stern in Silber) punktete bei der Jury mit seiner Initiative „Starke Kinder – Starke Zukunft“. Das Projekt verbindet Selbstverteidigungstraining mit Hausaufgabenhilfe und will dabei das Selbstbewusstsein und die schulischen Leistungen der Kinder und Jugendlichen in einem sicheren und liebevollen Umfeld stärken und ihre Entwicklung fördern. Durch sportliche Aktivitäten aus dem Bereich Tanz, Akrobatik und Selbstverteidigung, die für alle zugänglich sind, unabhängig von finanziellen Mitteln oder sozialem und kulturellem Hintergrund, trägt der Verein zur Chancengleichheit bei und ermöglicht es jedem Kind, sein Potenzial zu entfalten.
Alters- und generationsübergreifende Projekte fördern den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl. Die Kinder und Jugendlichen lernen, Verantwortung für sich und andere zu
übernehmen und erfahren die Unterstützung und Motivation durch ihre Teammitglieder. Dabei greift Tanzbrücke auf eine breite Kooperation mit Schulen und anderen Sportverbänden zurück.
Der SVNA (2. Platz) wurde für sein Projekt „Fahrradkurs für Frauen“ ausgezeichnet, das zur Integration von Frauen und Mädchen beiträgt. In Kooperation mit der örtlichen Polizei bietet der Verein kostenfreie Fahrradkurse für Frauen (überwiegend Migrantinnen) an. Während des Kurses gibt es auch eine qualifizierte Kinderbetreuung durch den Verein, ein Verkehrserzieher der Polizei übernimmt die Kursleitung. Das Angebot ist bewusst kostenfrei, um die Teilnahmeschwelle gering zu halten und auch Frauen mit wenigen finanziellen Mitteln die Teilnahme zu ermöglichen. Die Ansprache der Migrantinnen erfolgt durch Kontakt in Wohnunterkünfte und Migrantenorganisationen. Die Fahrradausleihe wird über die örtlichen Grundschulen geleistet. Der SVNA sieht sich für die Entwicklung und Gestaltung des Stadtteils mitverantwortlich und beteiligt sich daher auch an stadtteilbezogenen Aktionen auch über den Sport hinaus.
Der ETV (3. Platz) wurde für sein Projekt „Team 55Plus“ mit einem Stern bedacht. Dieses Team vertritt die über 55-jährigen ETV-Mitglieder mit vielseitigen Themen rund um Sport, Begegnung, Gemeinschaft, Bewegung, Kultur und Gesellschaft und setzt sich gegen gesellschaftliche Strömungen wie Vereinsamung oder Altersarmut ein. Das Team 55Plus vernetzt seine Mitglieder, knüpft neue Verbindungen und organisiert Ausflüge, Besichtigungen, Tastings, Literatur- oder Architekturevents und erweitert so nebenbei den Horizont der Mitglieder. Es setzt sich so aktiv gegen Vereinsamung im urbanen Sozialraum ein und verbessert das Lebensumfeld vor Ort für die Zielgruppe "55Plus".
„Das Engagement unserer Vereine zeigt jedes Jahr, dass diese mehr als nur reine Sportvereine sind. Die Projekte und Initiativen sind greifbare, nachhaltige und lösungsorientierte Reaktionen auf die vielfältigen lokalen und regionalen Herausforderungen der Gesellschaft. Sportvereine sind unverzichtbar und wir freuen uns, dank der Partnerschaft mit der VReG jedes Jahr dieses Engagement belohnen zu können“, sagte Katharina von Kodolitsch, HSB-Präsidentin.
Tanzbrücke Hamburg e.V geht mit seinem „Großen Stern in Silber“ in das Rennen um den „Großen Stern des Sports“ in Gold, der seit 2004 jährlich in Berlin vergeben wird. Die Preisverleihung für die diesjährigen Gewinner findet am 20. Januar 2025 statt. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro.
Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.hamburger-sportbund.de. Die „Sterne des Sports“ sind eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) und der Volksbanken Raiffeisenbanken.