Heute findet der 13. Deutsche Diversity-Tag statt. Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt setzt auch der HSB an diesem Tag ein Zeichen für Vielfalt, Respekt und gleichberechtigte Teilhabe im Sport.
Denn Sport ist mehr als Sport und Bewegung – er bringt Menschen zusammen, über Altersgrenzen, kulturelle Unterschiede, körperliche Voraussetzungen und Geschlechter hinweg. Vielfalt ist eine Bereicherung für den Sport und die Gesellschaft – und ein zentrales Thema unserer täglichen Arbeit im HSB.
Der HSB steht für Vielfalt und Toleranz und setzt sich dafür ein, dass dies in den Mitgliedsorganisationen gelebt wird. In Hamburgs Sportvereinen sollen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens, ihres Einkommens, ihres Aussehens, ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung vorurteilslos Sporttreiben können und sich aktiv im Vereinsleben einbringen können. Im HSB widmen sich gleich mehrere Arbeitsbereiche dem Themenfeld Diversity. In Summe tragen sie alle dazu bei, Barrieren abzubauen, Sichtbarkeit und Zugang zum Sport für alle zu schaffen, Diskriminierung zu verringern und das Miteinander in Vereinen und Verbänden zu stärken. Hier ein Überblick zu den fünf Teilbereichen:
Antirassismus
Viele Menschen erleben rassistische Diskriminierungen und Benachteiligungen in verschiedenen Lebensbereichen – so spiegeln sich auch im Sport und im Vereinsleben rassistische Benachteiligungen wieder. Dies kann beispielsweise der Zugang zu bestimmten Sportarten oder -vereinen sein, der manchen Menschen erschwert wird oder verwehrt bleibt. Zudem sind häufig Menschen mit Migrationsgeschichte seltener im Vorstand repräsentiert oder üben keine anderen Führungs- und Entscheidungspositionen aus. All dies verhindert eine aktive und demokratische Mitgestaltung des Vereins und des Vereinslebens. Im Arbeitsbereich Antirassismus setzt sich der Antirassismusbeauftragte des HSB mit dieser Problematik des individuellen und insbesondere des strukturellen Rassismus auseinander.
Integration durch Sport
Der Bereich „Integration durch Sport“ ist ein bundesweites Programm, das sich seit über 35 Jahren für Vielfalt und Toleranz in Sportvereinen einsetzt. Ziel ist es allen Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, den Zugang zum organisierten Sport zu erleichtern und sie zu einem freiwilligen Engagement als Trainer*innen oder Übungsleitende zu ermutigen. Die Maßnahmen zielen sowohl auf die individuelle als auch auf die strukturelle Teilhabe im Vereinsleben ab. Denn Sporträume müssen für alle Menschen offen und leicht zugänglich sowie mitgestaltbar sein. Die Mitarbeitenden des HSB beraten und begleiten Vereine bei der Gestaltung integrativer Projekte sowie bei längerfristigen interkulturellen Entwicklungsprozessen.
Inklusion und Sport
Im Arbeitsbereich Inklusion setzen wir uns dafür ein, dass der organisierte Sport auch für Menschen mit Behinderung zugänglich ist. Dafür unterstützen wir unsere Vereine und Verbände durch Beratung, Förderung und Fortbildung. Zudem versuchen wir durch Öffentlichkeitsarbeit und eine gute Vernetzung mit Organisationen der Behinderten- und Selbsthilfe mehr Menschen mit Behinderung für den organisierten Sport zu motivieren. Mit unserem Aktionsplan Inklusion und Sport haben wir eine übergeordnete Arbeitsgrundlage geschaffen, an deren Zielen wir uns orientieren. Mit Blick auf unsere Mitgliedsorganisationen gibt es bereits viele Sportvereine, die Menschen mit Behinderung und Barrierefreiheit mitdenken und im Rahmen ihrer Möglichkeiten inklusive Angebote umsetzen. Die vielen Erfolgsgeschichten zeigen: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können Menschen mit Behinderung genauso Sport treiben wie Menschen ohne Behinderung.
Geschlechtergerechtigkeit
Mädchen und Frauen sind im organisierten Sport unterrepräsentiert: In Hamburg machen sie nur rund ein Drittel der Vereinsmitglieder aus, ihr Anteil an offiziellen Ämtern und Funktionen beträgt 29%, in Führungspositionen sogar nur 20%. Unser Ziel ist es, die Bedingungen so zu gestalten, dass perspektivisch alle Geschlechter gemäß ihres Anteils in der Gesellschaft auch im Sport vertreten sind. Dies wollen wir in Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden erreichen. Zudem setzen wir uns für die diskriminierungsfreie Beteiligung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, nicht-binären und queeren (LSBTIQ*) Menschen im Hamburger Vereinssport ein.
Sport der Älteren | Mach mit – bleib fit!
Das Ziel der Bewegungsinitiative „Mach mit - bleib fit!“ ist es, gesundheitliche Chancengleichheit im organisierten Sport für hochaltrige Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu fördern. Der HSB unterstützt dabei die Zusammenarbeit zwischen Senioreneinrichtungen und Sportvereinen in den Quartieren. Dadurch werden die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen verbessert und ihnen die Teilnahme am Sport ermöglicht. Der HSB berät die Vereine, organisiert Fortbildungen und stellt Materialien für die Kooperationen bereit. Das Projekt blickt auf eine erfolgreiche 12-jährige Geschichte zurück und verzeichnet weiterhin eine steigende Zahl an beteiligten Sportvereinen und Senioreneinrichtungen.
Fazit: Gemeinsam für mehr Vielfalt im Sport. Der Weg zu mehr Vielfalt mag als Herausforderung erscheinen – doch eigentlich ist es eine Chance zusammen zu wachsen!
Der HSB lädt alle Sportvereine und Engagierten dazu ein, eine diversere und offenere Sportlandschaft aktiv mitzugestalten. Doch wichtig ist auch Eines: Was mit dem Diversity-Tag einmal im Jahr hervorgehoben wird, ist eigentlich etwas, das jeden Tag gelebt werden sollte – Vielfalt. Lasst uns daher heute, aber auch zukünftig immer gemeinsam zeigen: Sport ist für alle da!