Der HSB ist mit 790 Sportvereinen, 52 Landesfachverbänden und 23 Mitgliedern mit besonderen Aufgaben die Dachorganisation des organisierten Sports in Hamburg und somit die größte Community der Stadt.

Das HSB-Praesidium, der Vorstand und ausgewaehlte Mitarbeitende tagen gemeinsam zum Arbeitsprogramm @ HSB

Sportvereine – und verbände sind vielfach Vorreiter und Vorbilder bei der Lösung gesellschafts-politischer Fragestellungen. Unsere Mitglieder sind die sportliche und soziale Heimat für rund 500.000 Hamburger*innen. Diesbezüglich sind sie ein wertvoller Teil unserer Stadtgesellschaft und tragen einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität in unseren Stadtteilen bei.

In den letzten beiden Jahren haben jedoch auch Hamburgs Sportvereine viele Krisen meistern müssen und deren Auswirkungen wird sich der Hamburger Sport in Zukunft immer wieder stellen müssen.

Mit dem nun veröffentlichten Strategischen Arbeitsprogramm 2021-2025 definieren HSB-Präsidium und Vorstand neue Themen und Handlungsfelder, von denen vor allem die Mitgliedsorganisationen profitieren sollen.

Wir haben Katharina von Kodolitsch (Präsidentin), Daniel Knoblich (Vorstandsvorsitzender) und Christian Poon (stellvertretender Vorstand) fünf Fragen zum Arbeitsprogramm gestellt:

HSB: Katharina, welches ist aus Deiner Sicht das relevanteste Ziel des Arbeitsprogramms für die Mitgliedsorganisationen?

Katharina von Kodolitsch: Gleich das erste – „Zurück zu alter Mitgliederstärke“, wobei ich das nur als Basis sehe, um sich dann weiter zu entwickeln. Dieses Ziel ist sicherlich kein Selbstläufer und wir müssen gemeinsam daran arbeiten, Menschen zum Sporttreiben zu bewegen und ihnen den Wert des Vereinslebens aufzuzeigen. Vor müssen wir den Mangel an Übungsleitenden und Trainer*innen abbauen, damit unsere Mitgliedsorganisationen weiterhin qualitativ hochwertige Angebote anbieten können. In vielen Gesprächen höre ich immer wieder, wie mühsam es ist, die Menschen nach zwei Jahren Pandemie wieder in Bewegung zu bringen. Aber das ist das A und O!

HSB: Christian, wie soll das Arbeitsprogramm eigentlich finanziert werden?

Christian Poon: Das neue HSB-Arbeitsprogramm 2021-2025 ist sehr umfangreich ist und stellt vergangene Zielplanungen inhaltlich sowie vom Umfang her in den Schatten. Dies erschwert natürlich zum einen eine Gesamtfinanzierung, eröffnet jedoch auch die Chance für Teil- und Co-Finanzierungen von einzelnen Zieldimensionen. Einige davon wird der HSB, über die Programmlaufzeit hinweg, mit bestehenden Strukturen und aus Eigenmitteln finanzieren. Für andere wird der HSB versuchen Partner in der Politik und Wirtschaft zu gewinnen. Über allem steht der Finanzierungsgrundsatz „pay as you go“, d.h. der HSB gibt nur so viel aus wie er hat!

HSB: Katharina, gibt es – über die Themen des Arbeitsprogramms heraus – noch Bereiche, die du für wichtig erachtest?

Katharina von Kodolitsch: Die definierten Bereiche sind schon sehr umfassend und decken viel ab. Aber es gibt ja jetzt schon viele Themen – von Integration über Inklusion bis hin zu Aus- und Fortbildung – die ja nicht wegfallen, sondern im Gegenteil weiterentwickelt werden müssen. Außerdem glaube ich, dass noch das ein oder andere Thema auf uns zukommen wird, das wir im Moment noch gar nicht abschätzen können.

HSB: Und wie wichtig ist das Thema Wertschätzung und die Zusammenarbeit zwischen Hauptamt und Ehrenamt?

Katharina von Kodolitsch: Ich glaube, dass ist der wichtigste Bereich für ein gutes und konstruktives Miteinander. Ohne gegenseitigen Respekt ist eine inhaltliche Auseinandersetzung kaum möglich.

HSB: Daniel, können einige Ziele des Arbeitsprogramms Impulse für Sportdeutschland geben?

Daniel Knoblich: Qualität setzt sich meistens durch, dass kann man an mehreren Beispielen (Active City Starter-Gutscheine, digitales Freiwilligendienste-Management) belegen. Dennoch können sich die Themen zwischen der Makroebene „Sportdeutschland“ (DOSB) und der Mesoebene Hamburg (HSB) durchaus unterscheiden. Dementsprechend wird man abwarten müssen, ob wir mit dem was wir hier vorhaben, auch Beispiel für andere sein können und werden.