Die Geschäftsführenden der Landessportbünde fordern die Regierungskoalition im Deutschen Bundestag eindringlich auf, die Freiwilligendienste mindestens im bisherigen Umfang aus dem Bundeshaushalt zu fördern.

Junge Menschen, die sich abklatschen

Es ist vollkommen widersprüchlich, im Koalitionsvertrag den Ausbau der Freiwilligendienste festzuschreiben und jetzt in diesem Bereich zu kürzen. Gleichzeitig ist die Sparandrohung Ausdruck von fehlender Wertschätzung gegenüber den Freiwilligendienstleistenden.

„Die Freiwilligendienste (FWD) im Sport ermöglichen jungen Menschen, Verantwortung zu übernehmen, Erfahrungen zu sammeln, sich Herausforderungen zu stellen, Teamfähigkeit zu beweisen und über sich hinaus zu wachsen. Aber nicht nur die Freiwilligendienstleistenden profitieren, sondern auch die Gesellschaft – insbesondere Sportvereine. Viele von ihnen könnten ihr Angebot nicht so vielfältig gestalten, wenn sich FWDler*innen nicht engagieren und kreativ einbringen würden,“ sagt Daniel Knoblich, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportsbunds (HSB).

Pia Wilke, Geschäftsführerin der Hamburger Sportjugend (HSJ) ergänzt: „Dieses Engagement und der Einsatz in der Arbeit mit vornehmlich Kindern und Jugendlichen erzeugt ein Verständnis der Menschen füreinander, das auch die Gesellschaft stärkt. Massive Kürzungen in diesem Bereich sind definitiv das falsche Signal.“

Die vorgesehene Kürzung um etwa ein Viertel im Etat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) würde eine wichtige Säule des Vereinssports in Deutschland nachhaltig ins Wanken bringen. Jede dritte Stelle könnte bis 2025 wegbrechen.

Freiwilligendienstleistende arbeiten systemrelevant in Sportvereinen und Sportverbänden im Trainingsbetrieb wie auch in Geschäftsstellen. Ihre Arbeit ist unbezahlbar, zumal sie die Vereine bei den gestiegenen gesellschaftlichen Aufgaben bei der Kinder- und Jugendbetreuung unterstützen. Sie übernehmen auch eine wichtige Brückenfunktion zwischen Schule und Sportverein, weil sie gerade auch im außerunterrichtlichen Schulsport zum Einsatz kommen.

Der Freiwilligendienst legt den Grundstein für langjährige ehrenamtliche und hauptberufliche Tätigkeiten als Übungsleitende, Geschäftsstellenmitarbeitende oder anderweitig im Sport Engagierte. Insofern ist dieses Jahr Freiwilligendienst zum einen eine starke Säule für Vereine und Verbände, zum anderen für junge Menschen ein Orientierungs- und Aufbaujahr für eine zukünftige Arbeit im Sport.